Online-Trend Sprachsuche: Webseiten mit Optimierungsbedarf

Die Sprachsuche ist ein Online-Trend, der sich vor allem bei jungen Nutzern wachsender Beliebtheit erfreut. Die virtuellen Sprachassistenten heißen Siri, Alexa oder einfach Google Assistant. Mittlerweile suchen rund 50 Prozent aller User mit der Sprachsuche nach Informationen im Internet. Dieses veränderte Suchverhalten hat konkrete Auswirkungen für die Betreiber von Webseiten, denn gesprochene Suchanfragen sind länger und komplexer als eingetippte Anfragen.

Neue SEO-Anforderungen durch verändertes Suchverhalten

Die Nutzung der Voice Search, also der sprachgesteuerten Suche im Internet, stellt an Webseitenbetreiber neue Anforderungen bezüglich der Suchmaschinenoptimierung. Qualitativ hochwertige Inhalte sind zwar nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt im Bereich SEO, doch das bloße Unterbringen bestimmter Schlüsselbegriffe in Texten reicht nicht mehr aus, um eine vordere Position im Ranking zu belegen. Der Grund liegt im veränderten Suchverhalten. Gesprochene Suchanfragen bestehen nicht aus einer Aneinanderreihung einzelner Wörter wie etwa: „Sneaker weiß Größe 41“. In der Regel werden Siri, Alexa und Co. mit einer kompletten Frage aufgefordert, Ergebnisse zu liefern. In Bezug auf die Sneaker könnte diese lauten: „Wo in meiner Stadt kann ich weiße Sneaker in der Größe 41 kaufen?“. Die ausgeworfenen Suchergebnisse weisen entsprechende Abweichungen auf.

Webseitenbetreiber haben mehrere Stellschrauben, um den eigenen Internetauftritt für die Sprachsuche zu optimieren. Eine wichtige Rolle spielen die sogenannten Snippets. Dabei handelt es sich um kleine Textbausteine, die bei der textbasierten Suche unter den Webseitenlinks in der Ergebnisliste angezeigt und bei der Sprachsuche vorgelesen werden. In diesen Textbausteinen sollte das passende Long-Tail-Keyword untergebracht sein. Da die sprachbasierte Suche häufig einen regionalen Bezug hat, sollte dieser sich auch in den Snippets widerspiegeln. Für Internetseiten mit kommerzieller Ausrichtung aber auch für Behörden und Vereine ergibt sich die Notwendigkeit, Kontaktdaten wie Anschrift, Telefonnummer und Mailadresse zu veröffentlichen.

Kommunikation über digitale Sprachassistenten

Die Kommunikation erfolgt bei der sprachbasierten Suche über digitale Assistenten. Die Anbieter haben ihnen Namen wie Alexa, Siri, Cortana oder Google Assistant gegeben. Wer eine Information benötigt, stellt eine Frage wie: „Wo befindet sich der nächste Augenarzt?“. Das System antwortet im Idealfall in Echtzeit mit einer umfassenden Information, die sowohl den Namen, die Adresse und die Kontaktdaten einschließt. Das ist jedoch nicht das Einzige, was die digitalen Assistenten können. Beispiel Smart Home: In einem vernetzten Zuhause können über Siri, Cortana und Co. beispielsweise die Waschmaschine in Betrieb genommen, die Außenkamera eingeschaltet oder der Timer für eine Zeitschaltuhr aktiviert werden.

Responsive Design: Unabdingbar für die mobile Nutzung

Untersuchungen haben ergeben, dass die überwiegende Mehrzahl aller Suchanfragen über digitale Assistenten von mobilen Endgeräten gestellt wird. Aus dieser Tatsache ergibt sich für Webseitenbetreiber ein klarer Handlungsbedarf. Wer weiterhin auf den vorderen Rängen der Ergebnislisten auftauchen will, muss den eigenen Internetauftritt – wenn nicht schon längst geschehen – für die Nutzung mit Smartphone und Tablet-PC optimieren. In diesem Kontext kommt es darauf an, Suchmaschinen strukturierte Daten zur Verfügung zu stellen, die von diesen schnell ausgelesen werden können. Der Standard schema.org leistet dabei nützliche Dienste. Das Markup wurde von den bedeutendsten Suchmaschinen Google, Yahoo, Bing und Yandex ins Leben gerufen und leistet Unterstützung bei der Strukturierung und Kennzeichnung von Inhalten.

Wünsche, Interessen und Nutzungsverhalten der Zielgruppe beachten

Voice Search wird in der Gegenwart vorrangig von der jüngeren, technikaffinen Generation zur Suche im Internet genutzt. Dies ist eine wichtige Information für Webseitenbetreiber, denn die eigene Website wird nur ein gutes Ranking erzielen, wenn sie exakt die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe widerspiegelt und das Nutzungsverhalten ihrer Vertreter berücksichtigt. Für eine Zielgruppenanalyse eignet sich beispielsweise eine Recherche in sozialen Netzwerken, wo oft ein reger Austausch zwischen den Vertretern der Zielgruppe erfolgt. Online-Händler beziehen Informationen über Wünsche und Bedürfnisse potenzieller Kunden unter anderem aus einer integrierten Frage-Antwort-Plattform auf der Webseite oder aus der Reklamationsabteilung. Insbesondere der Bereich FAQ (häufig gestellte Fragen) eignet sich hervorragend für die Suchmaschinenoptimierung. An dieser Stelle können gezielt Fragen gestellt und im gleichen Atemzug beantwortet werden.