App-Entwicklung: Usability im Fokus

Apps sind für alle Smartphone-Besitzer ein ständiger Begleiter im Alltag. Ein Fingerdruck auf das Icon genügt und schon können Bankgeschäfte abgewickelt, Bahnfahrpläne abgerufen oder Kochrezepte angeschaut werden. Damit eine App tatsächlich regelmäßig genutzt wird, kommt es auf die Usability an. Nur Programme, die über eine benutzerfreundliche Oberfläche verfügen, klar strukturiert sind und die gewünschten Inhalte übersichtlich und schnell darstellen, haben eine Überlebenschance am Markt.

Alltag mit dem Smartphone: Anforderungen an die Usability

Die Nutzung eines mobilen Endgerätes unterscheidet sich grundlegend von der eines Desktop-PC oder Laptops. App-Entwickler müssen verschiedene Besonderheiten beachten, wie etwa die geringe Größe des Bildschirms. Er lässt deutlich weniger Platz zur Darstellung der Inhalte. Darüber hinaus spielt das Nutzerverhalten eine wichtige Rolle. Smartphone-Apps werden häufig in der Öffentlichkeit verwendet, wo verschiedene Störquellen existieren. Diese können eine laute Geräuschkulisse, eine mangelhafte Netzabdeckung, eine langsame Internetverbindung oder ungünstige Lichtverhältnisse sein. Diese Rahmenbedingungen müssen bei der Entwicklung einer App berücksichtigt werden, um das Programm so anwenderfreundlich wie möglich zu gestalten. Unter Berücksichtigung der nachfolgenden Punkte gelingt es, die App zu einem alltagstauglichen Hilfsmittel für Smartphone-Besitzer zu machen.

Reduzierung auf das Wesentliche

Ein Hauptproblem bei der mobilen Nutzung des Internets mit dem Smartphone ist der geringe Platz, der für die App zur Verfügung steht. Im Gegensatz zur Webseite sollten die Inhalte auf das Wesentliche beschränkt werden. Dazu gehört auch, dass die Benutzeroberfläche nicht mit Bildern, Texten oder anderen Gestaltungselementen überfrachtet wird. Jeder einzelne Button und jedes einzelne Bild macht die Benutzeroberfläche unübersichtlicher, was sich negativ auf die User Experience (Nutzererlebnis) auswirkt.

Gute Bedienbarkeit gewährleisten

Die Besonderheiten eines Touchscreens spielen bei der App-Entwicklung eine tragende Rolle. Die beste Aufteilung und Lesbarkeit der Inhalte nutzt nichts, wenn die Elemente nicht gut per Fingerdruck bedient werden können. Steuerelemente und Buttons müssen bequem anzutippen sein. Unbedingt muss dabei die Daumenreichweite berücksichtigt werden, denn im Alltag ist dies der Finger, der am häufigsten bei der Bedienung des Touchscreens zum Einsatz kommt.

Call-to-Action Button mit Signalwirkung

Call-to-Action-Elemente spielen nicht nur auf einer klassischen Webseite eine große Rolle. Auch Smartphone-Besitzer sollen per App animiert werden, bestimmte Aktionen auszuführen. Ein Button, der für die Interaktion genutzt werden soll, muss nicht nur an prominenter Stelle auf der Oberfläche platziert werden. Er leuchtet im Idealfall in Signalfarben und springt dem User sofort ins Auge. Gleiches gilt für ein Eingabefeld. Da mobile Endgeräte im Alltag oft nur kurz und unter wechselnden Bedingungen genutzt werden, muss das Eingabefeld klar und eindeutig als solches erkennbar sein.

User Experience: Der erste Eindruck zählt

Untersuchungen haben ergeben, dass 80 Prozent aller User eine App nicht wieder aufrufen, wenn es keine Liebe auf den ersten Blick ist. Im Klartext: Der erste Eindruck zählt. Unnütze Inhalte und überflüssige Informationen stören beim sogenannten Onboarding und haben auf der Benutzeroberfläche nichts zu suchen. User sollten nur das angezeigt bekommen, was sie wirklich benötigen und wonach sie suchen. Damit die Ladezeiten so kurz wie möglich gehalten werden, sollte die App gegebenenfalls verschlankt werden.

Lesbarkeit gewährleisten

Eine große Herausforderung für App-Entwickler ist der im Vergleich zu einem Desktop-PC deutlich kleinere Bildschirm eines Smartphones. Es bringt nichts, die Elemente einer Webseite soweit zu verkleinern, bis sie auf den Smartphone-Bildschirm passen, denn die Lesbarkeit bleibt in diesem Fall auf der Strecke. Durch eine größere Zeilenhöhe und einen größeren Zeichenabstand kann die Lesbarkeit sowie die User Experience verbessert werden.

Feedback für den Nutzer

Die meisten Apps sind keine reinen Informationsprogramme, sondern für eine Interaktion mit dem Nutzer konzipiert. Damit dieser immer auf dem Laufenden bleibt, was gerade passiert, sollte nach jeder Interaktion ein Feedback gegeben werden. Das kann durch eine Visualisierung (Farbveränderung des Buttons), über ein akustisches Signal oder durch ein kurzes Vibrieren erfolgen. Sollten Daten aus dem Internet von der App heruntergeladen werden, sollte der User auch über diesen Vorgang informiert werden.

Testphase unter realen Bedingungen

Keine App sollte in Umlauf gebracht werden, ohne vorher eine Testphase unter realen Bedingungen durchlaufen zu haben. Idealerweise beginnt die Testphase bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung, sodass Schwachstellen rechtzeitig identifiziert und Mängel behoben werden können. Unter realen Bedingungen bedeutet, dass die Nutzung der App im Arbeits- und Familienalltag erfolgen sollte und nicht ausschließlich unter Labor-Bedingungen.